Buller River oder von Murchison nach Inangahua ins Café Berlins
- drehknoepfle
- 14. Dez. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Dez. 2020
Nach dem herrlichen Frühstück in der Lodge und der herzlichen Verabschiedung von Daphne, Philip und Sohn Ben, machte ich mich wieder daran, mit Rennstahl dem Buller River zu folgen. Frau Google hatte mir für die Strecke eine Fahrzeit von 3,5 Stunden prophezeit, wobei ich auch ohne Gegenwind immer deutlicher länger brauche. Habe ich mich gerade was vom Wind erzählen gehört? Der war heute Dank der Topographie nicht so oft vertreten, aus welcher Richtung er blies muss ich euch wohl nicht mehr beschreiben. Hatte sich das Tal des Buller River um Murchison aufgeweitet, schloss es sich bald wird zu einer engen Schlucht. In einem munteren Auf und Ab, zur Rechten wildbewachsene steile Bergflanken und zur Linken immer wieder weite Ausblicke über den Fluss, ging es voran. Dabei in kurzen Abständen immer wieder rauschende Wasserläufe oder Wasserfälle von der Seite, die danach strebten sich mit dem großen Fluss zu vereinigen.
Um die Mittagszeit erreichte ich die Stelle, wo einmal die Goldgräbersiedlung Lyell gestanden hatte. Heute gibt es hier einen unbewirtschafteten gepflegten Camp Ground sowie Wander- und Fahrwege für Mountain Bikers. Apropos Bikes, seit Murchison braucht sich Rennstahl nicht mehr so einsam zu fühlen, denn es gab nun auch andere Individuen seiner einspurigen Gattung. Jede Menge Mountain Bikes aber ausschließlich auf den Trailer der passierenden Autos. Der am romantischen Lyell Creek (Creek= Tal mit Bach) gelegene Camp Ground mit Schutzhütten, Grill, Sitzgelegenheiten und Toilettenanlagen muss über Internet vorgebucht werden. Interessant, dass es in der einstigen Siedlung gleich mehrere Hotels gab. So wie ich mit dem Rad unterwegs bin, waren die Tagesetappen der Reisenden in der Zeit der Besiedelung sicherlich auch nicht sehr ausladend. Essenszeit wohl auch die Sandflys, die sich dankbar über meine gut durchbluteten Beine hermachten. Bei Inangahua öffnete sich die Schlucht um den Fluss langsam wieder und machte, umringt von dichtbewachsenen Bergflanken, weitem Farmland Platz.
Mein Tagesziel Berlins Creek bzw. Café und Bar lag dann noch einmal eine Dreiviertelstunde weiter als die kleine Siedlung Inangahua Junction (Kreuzung). Der Name Berlins geht auf den ersten Siedler in diesem Seitentälchen zurück, der aus Schweden stammte. Nichtsdestotrotz hängt in dem Lokal anstandshalber eine Fahne mit dem Berliner Bären.
Warum die Sau über der Fahne unserer Bundeshauptstadt hängt ist schwer zu sagen aber generell würde mir dazu schon die eine oder andere Interpretation einfallen. Nach Ankommen, Bezug des Dreibettzimmers (für mich allein), Duschen und Abendessen, zog es mich noch hin zum Fluss. Und im Licht der untergehenden Sonne, war ausreichend Zeit einen romantischen Spaziergang (leider wieder ohne Begleitung), entlang des langgezogenen Flussufers machen.
Eindrucksvoll ein ca. 50 m langes Schienenstück was die Strömung auf einen Baumstamm getrieben bzw. gelupft hat. Vielleicht noch ein tröstliches Wort zum Schluss für die, die jetzt in kalten und dunklen Regionen aufhalten. Die Sand Flies waren so unerschrocken, dass sie selbst durch den intensiven Einsatz der Insektenschutzmittel und trotz Fliegengitter vor den Fenstern, beim Schreiben dieser Zeilen über mich herfielen.






























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