Letzte Etappe oder von Kinloch nach Christchurch
- drehknoepfle
- 16. Feb. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. März 2021
Stadtplan von Christchurch als Intarsie auf einer Tischplatte. Die schwarze Schlange dadurch ist der Avon-River und die rasterförmigen Adern sind die Straßenverläufe.
Rennstahl lag schon auf den umgeklappten Sitzen des angemieteten Japaners und so waren auch schnell die Packtaschen auf der großzügigen Ladefläche untergebracht.
Etwas überrascht stellte ich fest, dass ich doch noch ziemlich weit in den Süden mit Rennstahl vorgestoßen war und der Rückweg zum Endpunkt meiner Reise in NZ ca. sieben Stunden reiner Fahrtzeit (556 km) betragen würde.
Mit Wehmut im Herzen verabschiedete ich mich von Toni und ihrer Tochter Luzie, wie von alten Freunden. So Gott will würde ich gerne zu einem späteren (coronafreien) Zeitpunkt mit meiner Partnerin Martina an diesen Platz zurückkehren. Zunächst wieder über Rollkiesstraßen und danach sehr romantisch am Seeufer entlang ging es zurück nach Queenstown. Auch daran anschließend folgten Straßen durch die herrliche Hochgebirgslandschaft.
Apropos Gebirge, wie schon erwähnt, ist hier das Wetter zu allerhand Kapriolen aufgelegt. Die Lage der beiden Inseln als auch die Topografie sorgen für sehr unterschiedliche Wetterlagen. Während in anderen Teilen des Landes mit einem riesigen Aufwand Weideflächen bewässert werden, bekommt gerade die Westflanke der Südinsel überreichlich lebensspendendes Nass ab.
Das wurde mir auch schnell auf meiner Fahrt durch Schluchten, Bergketten und Täler bewusst, die im Regenschatten der Kiwialpen liegend, im Gegensatz zum Westen geringe Vegetation und viele braunverfärbte Flächen aufwiesen. Nach der halben Wegstrecke und diversen Pausen machten dann die Bergwelten einer gewissen Monotonie und meist ebenen landwirtschaftlichen Flächen Platz. Viele Pausen deshalb, weil ich vom Sitzen und Schreiben am Vortag wieder Rücken hatte und mich fühlte wie “Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand“, aus dem gleichnamigen schwedischen Roman. Ein Mangel an Bewegung scheint mir gleichermaßen zuzusetzen, wie ein Zuviel an Beanspruchung.
Mit der Wasserkanone im rechten Bild wurden zur Goldsuche ganze Regionen mit losem Gestein und Untergrund abgetragen.
Gerade die zweite Hälfte durch ebenes Gelände, hätte Mal wieder wenig Fahrfreude mit dem Rad aufkommen lassen, weil die “Mäßige Briese“ von der Seite nur mit heftigem Gegenlenken zu kompensieren war.
Und so war ich auch heute gegen 19.00 Uhr in der vor gebuchten Airbnb angekommen froh, wiederum mein Tagesziel erreicht zu haben.
Zumindest für den abendlichen Einkauf, holte ich an diesem Tag meinen Rappen Rennstahl ein letztes Mal aus seinem Stall bzw. Kofferraum.
Der nächste Tag war von geschäftlichen Aktivitäten geprägt und das Wichtigste, einen Transportkarton für Rennstahl zu bekommen.
Die Mitarbeiterinnen von IceBreaker (Marke für Merinokleidung) bei ihren ausschweifenden Lebensweisen (bzw. Wanderungen).
























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