Gottesdienst?
- drehknoepfle
- 1. März 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Apr. 2020
Gemeinhin versteht man als Christ unter Gottesdienst vorzugsweise, sonntagsmorgens zum Gottesdienst zu gehen. Sind das nicht vielmehr oft segensreiche Veranstaltungen, in denen man für sich und für die bevorstehende Woche, Stärkung und hilfreiche Worte sammeln möchte. Als das man damit allein schon Gott dienen könnte.
Sehr herzlich und brüderlich war vor und nach dem Gottesdienst der Austausch mit den anderen Gottesdienstbesuchern. Nach einem freundlichen Gespräch über zwanglose Dinge, wurde ich von einem Ehepaar spontan zum Lunch eingeladen. Das gemeinsame Essen und der Austausch bereiteten uns dreien viel Freude. In diesem Zusammenhang erzählten sie mir von ihrem „Freediner“ jeden Sonntagabend. Ähnlich unserer „Tafel e. V.“ sammelt die Gemeinde Nahrungsmittelspenden von Geschäftsleuten, Bauern, usw.. Anders jedoch als bei uns, dass sie jeden Sonntag in den Gemeinderäumen für Bedürftige ein Abendessen daraus zaubern. Und so war ich unmittelbar davon angetan, zumindest einmal bei dieser Aktion mitzumachen.
In der Gemeindeküche musterte mich beim Ankommen eine ältere Dame mit kritischem Blick und fragte: „Do you call yourself Christian?“
Wahrheitsgemäß habe ich mit “yes“ geantwortet und durfte hernach das Gemüse für die Salatplatten schneiden und mich nach meinem Können für das Abendessen einbringen.
Alles in allem waren es so etwa 12 Personen aus der Gemeinde, die das Essen vorbereiteten und den Raum dafür herrichteten.
Im Besondern möchte ich noch eine sympathische Frau erwähnen, die mit ihren halbwüchsigen Söhnen am Mitkochen und Mitwirken war. Ihre beiden Söhne hatten übrigens noch 10 weitere Geschwister.
Und wie in dem Gleichnis vom Hochzeitsfest bei dem die geladenen Gäste ausblieben, füllte sich der vorbereitete Saal mit ca. 50 alten, ganz jungen, behinderten, sozial schwachen, großen, kleinen, dunklen und hellen Menschen von der Straße.
Dazu wurde Getränke gereicht und als Highlight nicht nur für die Kinder, gab es auch noch einen Nachtisch mit Eis.
Als alle versorgt waren setzte sich auch das “Personal“ zu den Gästen um mit ihnen zu essen.
In dem Zusammenhang habe ich mich erstmalig mit zwei älteren Maorifrauen unterhalten.
Wie heißt es doch so schön in dem Lied von den Höhner: „Minsche wie mir, dun kriesche un laache, Minsche wie mir die sin nit jän allein, rütsch doch jet nöher wie Fründe dat maache……
(Habe ich in der Zeit als ich noch Barde war, mit meiner Drehorgelbegleitung, immer sehr gerne gesungen)
Nach dem Essen wurde in Küche und Saal (mit Teppichboden) wieder Klarschiff gemacht und so war gegen 19.00 Feierabend. Nach einem ausgelassenen Schmaltalk vor dem Gemeindehaus, mit meinen Gastgebern und der Dame mit den Zwölfen (die beiden Jungs wollten dann doch noch mein Rad ausprobieren) , haben wir uns dann sehr herzlich voneinander verabschiedet. Irgendwie hat es in der Küche und dem Speiseraum unheimlich nach “Dienst am Nächsten“ gerochen. Schön, dass ich dabei sein durfte.
Liedtext im Wechsel mal auf English und auf Maori.












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