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Tage in Rotorua

  • drehknoepfle
  • 9. März 2020
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Apr. 2020


Nachdem ich auf den letzten Kilometern noch Mal ziemlich durchfeuchtet wurde, habe ich im Besucherzentrum der Stadt ein warmes und trockenes Motel gebucht. Da das Procedere sich etwas hingezogen hat, bildete sich um mich herum vor dem Tresen, in der Zeit eine Pfütze. Diese Zentren sind ziemlich praktisch, nicht nur das man sich über Hotels, Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten, Ausflugsangebote usw. informieren kann, man kann unmittelbar auch alles dort buchen. Wegen dem Mountainbikerevent Crankworx war am Samstag das Motel Backyard Inn ausgebucht, weshalb ich dann in das Backpackerhostel Rock Solid wechseln musste.

Das Motel besaß einen kleinen Pool mit Thermalwasser in Badewannentemperatur.

Heeerrlisch, zum Abhängen und Gesunden. Da innerhalb der einzelnen großen und kleinen Gebäude auch Autos fahren und parken konnten, war für viel Unterhaltung bzw. Geräuschkulisse gesorgt. Da war die Reisegruppe argentinischer junger Männer schon fast nicht zu hören.




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Schon bei meinem Einlaufen in Rotorua führte mich Frau Google noch durch einen Park mit heißen Quellen. So verbrachte ich den ersten Tag damit die heißen Quellen in den Parkanalgen und die Stadt zu erkunden.

Am städtischen heißen Kneippbecken im Park habe ich noch die Franzi und die Vroni aus, na ihr wisst schon getroffen.


Sicherlich eine Besonderheit sind die vielen Fahrradgeschäfte und dann auch ausschließlich mit Mountainbikes (bei dem Wort musste ich zwei Mal nachschauen bis ich es richtig zu schreiben wusste), in der Stadt. In einem habe ich sogar kostenlos die Schrauben vom Radständer fixiert bekommen, damit sie sich nicht immer wieder lose rappeln. Soll heißen die ganze Region ist ein Eldorado für Mountainbiker mit tausendfachen Möglichkeiten sich auf das Gesicht zu legen. Auf meine Nachfrage hin hieß es, dass die Unfallhäufigkeit in diesem Zusammenhang nicht unerheblich ist. Von daher ist das in diesem Zeitraum stattfindende Bikerevent Grankworx auch nicht zufällig hier angesiedelt. Es gibt unmittelbar an der Stadt eine Bergflanke, die quasi zerfurcht ist von Mountainbiketrails unterschiedlichster Anforderung. Die einfachen haben langgezogene Serpentinen auch mit Steilwänden, Hügel und Senken zum Abheben und zwischendurch schon mal so eine kleine neckische Schikane z. B. in Form eines zu umfahrenden Wurzelstock. Die Schwierigeren gehen ganz einfach nur Schuss zwischen Felsen und Bäumen den Berg runter. Wer’s mag! Für die richtigen Craig‘s (also wie ich (-: ) gibt es am Fuß der Bergflanke diverse Rampen, Brücken und Steilhänge die einem eher an einen Hochseilklettergarten als an einen Fahrrad-Parkour erinnert. Natürlich werden die Leute aus dem Tal mit unterschiedlichen Liften zur Bergstation und dem angeschlossenem Restaurant mit herrlicher Aussicht über Rotorua bugsiert. Es gibt tatsächlich nur eine Fahrstraße die vom Tal zur Bergstation führt und keinen Wanderweg. Der Herr Kommerz lässt grüßen. Das ich zu Fuß hoch- und wieder runtergelaufen bin, hat beim Aufsichtspersonal schon für erstaunte Blicke gesorgt. Weitere unterhaltsame Verrücktheiten waren mehrere Sommerrodelbahnen, eine Art Himmelsschiffschaukel und eine Bahn, an der man an einem Drahtseil hängend zu Tal schießt. Da ich nicht als Spaßbremse oder Vergnügungsmuffel dastehen wollte, habe ich mich ans Drahtseilbahn hängen lassen. War cool, aber viel zu kurz oder zu schnell zu Ende. Übrigens halte ich es für einen genialen Schachzug der Werbeindustrie, bestimmten Konsumgütern den Begriff Muffel anzuhängen. Womit man Menschen nur mit einem kleinen Anhängsel nachhaltig diffamieren kann. Zum Beispiel sind Männer die keine Kosmetikprodukte nutzen, Kosmetikmuffel. Und dabei gibt es so wunderbare Peelingcremes für die haarigen Beine oder Tag- und Nachtcremes für das Stoppelkinn.

Das Rock Solid Backpackerhostel Sehr zentral gelegen, mit super gratis WIFI und für ganze 27 NZD (16 Euro) im Vierbettzimmer pro Nacht ist das Rock Solid ein echtes Schnäppchen. Das Gebäude war vermutlich mal eine Lagerhalle, Kaufhaus oder Fabrik. Zumindest sind es Rampen und keine Treppen die vom Haupteingang ins Gebäude und die einzelnen Etagen führen. Saupraktisch, weil ich das Rad samt Gepäck nicht auf die Rezeptionsebene puckeln musste. Im rückwärtigen überdachten Hof, über eine Rampe zum Basement zu erreichen, befand sich eine Indoorkletterhalle. Über eine riesige Glasfront konnte man aus der Hotelempfangshalle den Leuten beim Klettern zuschauen. Irgendwo muss im Gebäude auch noch ein Kino sein, dessen Eingang ich aber noch nicht eruieren konnte.



Die Küche, wurde unter anderem von Anna aus Krefeld sauber gehalten und war sehr gut strukturiert. Reichlich Kühlschränke, Lageboxen für nicht Kühlsachen, Töpfe, Geschirr alles wunderbar.

Das Handicap waren in dem Fall die Gäste, die ihre verknasten Töpfe, Teller, Tassen zum Teil noch nicht einmal zur Spüle geräumt, sondern der Einfachheit halber direkt auf dem vollgeferkelten Tisch haben stehen lassen. Eigentlich steht es überall geschrieben, wie mit Küche und Gegenständen zu verfahren ist. Denke, dass so mancher junge Mann oder Mädel für das gleiche Verhalten zu Hause die rote Karte bekommen hätte. Vielleicht ist es auch so ein Phänomen wie bei oft befahrenen Straßenausfahrten, an denen sich die weggeworfenen Gegenstände stapeln. Wenn die erste Flasche zu liegen gekommen ist, ruft das wiederum die Nachahmer auf den Plan und schon ist die Grünfläche eingesaut.




Als Ergänzung für die, die es interessiert, möchte ich noch die Neuigkeiten von meinem ersten Begleiter aus Finnland, dem Päiviö weitergeben. Er hat mir heute eine Mail geschickt, worin er mir geschrieben hat, dass er nun in Wellington angekommen ist. Er ist bis Ohakune geradelt und mit dem Bus weiter nach Wellington gefahren.

So wie er mir das erklärt hat, ist das Mitnehmen von Fahrrad und Gepäck im Bus eine problemlose Sache.


Er möchte dann mit der Fähre auf die Südinsel übersetzen und von Picton-Havelock-Blenheim weiter in Richtung Timaru radeln.


Mountainbiker Paradise Nachdem ich die Tage mal einen Fliegen (den Brian mit seinem Helicopter) und dann einen hab Fahren (Jason mit seinem Auto) lassen, war es nun mal wieder an der Zeit, selbst tätig zu werden. Also mein Stahlross äh, “Rennstahl“ gesattelt und ab in die Berge. Die fangen auch direkt hinter der Stadt an und natürlich gibt es in diesem Bereich einen Visitorcenter, in dem man Bestens über die Freizeitmöglichkeiten in diesem Bereich informiert wird. Generell wollte ich die legendären Redwoodbäume mal von Nahen sehen und auch alles andere machte einen sehr vielversprechenden Eindruck. Neben einem ellenlangen hervorragend präparierten Baumwipfelweg, gab es wirklich bestausgeschilderte und ausgebaute Wanderwege unterschiedlicher Länge. Und der Wahnsinn waren wirklich die Trails für die Moutainbiker. Über Forstwege gelangt man halbwegs schmerzfrei auf die Höhen und dort setzten schon in allen Richtungen Trails unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade an. An einem weiteren Besucherparkplatz wurden für die geneigten Mountainbiker feste Toilettenanlagen (mit Behindertentoilette?), Duschen (mit warmen Wasser) und auch Reinigungsmöglichkeiten für das geliebte Rad vorgehalten. Alles zusammen solide, sogar geschmackvoll gebaut, in einem ordentlichen Zustand und natürlich kostenlos. Fehlte nur noch ein Barber, der einem die vom Fahrradhelm ruinierte Frisur wieder zurechtgerückt hätte. Das alles spielte sich in einer so beeindruckenden Waldlandschaft ab, dass man sich auch genauso gut zwei Stunden irgendwo hätte hinsetzen können, um sich an der wunderbaren Natur zu erfreuen.

Nur schade, das Rennstahl für diese Parcours nicht wirklich die erste Wahl war.




 
 
 

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