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Von Makarora nach Wanaka

  • drehknoepfle
  • 17. Jan. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Jan. 2021




Die Fahrtstrecke hätte mit einer angenehmen Fahrt durch das meist flache Makarora Valley beginnen können. Allerdings stand ich noch etwas unschlüssig vor dem Motel-Wifi-Hotspot als schon der Fahrtwind, durch meinen Dreieinhalbtagebart fegte. Wie hat doch gleich mein scheidender Abteilungsleiter immer so treffen gesagt, “Und dabei hätte alles so schön sein können“. Gestern Abend saß ich noch am gleichen Platz, um das Wifi nutzen zu können als ein Kiwidriver mit seinem 3,5 Tonnen Pickup vorfuhr, um das Gleiche zu tun. Ich still auf der Bank sitzend und er mit laufendem Motor und offenem Fenster. Jegliche Bekundungen das ich bei dem Krach nicht telefonieren kann oder dass die Karre stink, liefen ins Leere. So ist Mal wieder eine weitere unbeantwortete Frage in meinem Leben dazu gekommen. Warum? Vermutlich ist die Antwort nur unter einem großen Haufen menschlichen Unvermögens zu finden. Oder vielleicht nimmt bei manchen Menschen, die geistige Behändigkeit mit der Größe des genutzten KFZ abnimmt. KFZ‘s standardmäßig ausgestattet mit Start- und Stoppautomatik, würden die Kiwis nach meinen Erfahrungen, wohl noch nicht Mal geschenkt haben wollten.


Knappe 500m Steigungen auf 63 km waren für heute angesagt, was nicht auf eine nette kleine Sonntagsnachmittagsrunde schließen ließ. Noch bei in Wolken gehüllten Bergkuppen, reiste ich nun dem Lauf des Wakarora Rivers bzw. der SH6. Einmal am Lake Wanaka angekommen, folgte die Straße weiter dem Ufersaum aber nicht wie ein Treidelpfad, sondern in einem munteren Auf und Ab, mit scharfen Steigungen und Gefällstrecken. Auf dem malerisch daliegenden See bastelte der heftige Gegenwind hübsche Schaumkrönchen.



Um euch nicht durch neuerliche Ausführungen zu langweilen, habe ich das Thema der Ferientiefflieger auf den Kiwi-High-Ways ausgespart. Am sogenannten Neck (Nacken) einem Verbindungssattel, wechselte die Straße vom Lake Wanaka an das Ufer des nun parallel laufenden Lake Hawea. Unglaublich romantisch mit vielen Ausblicken aber nicht weniger anstrengend folgte die Highway dem Seeufer.

In Sichtweite der Straße die Bottom- (Hinterteil) Beach, da musste ich lange nachdenken wie wohl der Name zu Stande gekommen ist.


Auf der Höhe des Ortes Hawea hatte Rennstahl Witterung aufgenommen und zog mich mit aller Macht in den Ortskern. Erst vor einem Café mit Eistheke ließ der Gute sich bremsen und wo ich nun schon Mal hier war, konnte ich mir doch zwei Kugeln Eis und eine Kanne Tee bestellen. Am Nachbartisch saß ein Wandersmann in meinem Alter, der sich angeregt mit anderen jungen Wanderinnen unterhielt. Die Gesellschaft war allesamt auf dem Te Araroa (der neuseeländische “Pilgerweg“ vom Cape Reinga ganz im Norden nach Bluff Point im Süden) unterwegs und der Mann hieß Holger und stammte aus Deutschland. Er macht irgendwas mit Steuerberatung über Internet und lebt seit sieben Jahren in Nelson. (Werde bei meinem Arbeitgeber der Berufsfeuerwehr Köln zuhause nachfragen, ob ich meinen Job auch von NZ, aus per Computer hätte machen können.) Hawea umgeben von Bergen versprüht nicht uncharmant den Flair eines europäischen Wintersportortes. Nach dem informativen Austausch mit Wanderer Holger machte ich mich auf die letzte Wegstrecke nach Wanaka.


War ich zunächst wegen der kühlen Temperaturen am Oberkörper dreilagig unterwegs, konnte ich ab mittags auf ein T-Shirt trotz kühlem Wind verzichten. Als solches täuschen die beigefügten Bilder auch wärmere Temperaturen vor. Die Pumping Iron, (meine Beine) halte ich schon seit Monaten nur noch unbedeckt bei der Arbeit. In Wanaka war schnell eine Unterkunft ausgemacht und so stand nach der Dusche und etwas Ruhepause einer Ortsbesichtigung nichts mehr im Wege.




Der Ort an dem gleichnamigen See gelegen und umringt von Bergen macht unglaublich was her, was aus die Geschäftswelt erkannt hat. Als solches hat es viele Läden, Restaurants, Cafés, Pubs und was der gemeine Touri sonst noch so braucht. Sich ans Seeufer schmiegend, ein Sahneschnittchen oder ein Fleckchen Erde, wo der Schöpfer wirklich alle Register gezogen hat und in das man sich unmittelbar verlieben konnte. Selbst für die zahlreichen weniger exklusiven 12-19-Hand-Wohnmobile, wartete das langgezogene Seeufer mit exklusiven Seeblickstellplätzen (wie bei ARD und ZDF in der ersten Reihe) und kostenlosen Sanitäranalagen auf.



Die Eukalyptusbäume versprühen ihren Charme in der Abendstimmung.




 
 
 

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