Von Whakatane nach Opotiki
- drehknoepfle
- 20. März 2020
- 2 Min. Lesezeit
Nachdem es keine Gelegenheit gab nach dem Withe Island zu kommen, habe ich mich schnell dazu entschlossen, weiter zu radeln. Morgens in der Küche des Hotels beim Frühstück habe ich noch einen jungen Franzosen den Raphael kennengelernt, dem ich Reisetipps für Deutschland weitergegeben habe. Immer wieder schön, der Austausch mit anderen Leuten. Das erste Stück von Whakatane in Richtung Süden begann erst einmal mit einem steilen Anstieg auf den Berg, an den sich das Städtchen anlehnt und bei dem nur noch schieben angesagt war. Danach tat sich ein weitläufiger Sandstrand auf, bei dem ich meine Rad abstellte, um mich an den Strand zu setzen und dem Rauschen und dem Spiel der Wellen zu folgen. Auf halben Weg zwischen Start und Ziel, traf ich den Klaus aus Münster, der fast zeitgleich wie ich allerdings in Christchurch gestartet ist. Unsere Fahrräder in ähnlicher Weise bepackt, wiesen uns beide gegenseitig als Deutsche aus. Nach einem informativen, kameradschaftlichen Gespräch, in dem wir uns über die bisher gemachten Erfahrungen austauschten, machten wir uns jeweils in die entgegengesetzte Richtung wieder auf den Weg. Noch erwähnenswert, Klaus radelt die ganze Zeit mit Sandalen (geht ja gar nicht 😊), während ich zumindest mit Gepäck am Rad, mit dem Push und Pull der Radelschuhe alles aus meinen Beinen herausholen will. Apropos Schuhwerk, bei den Einkäufen im Supermarkt, habe ich meine Studien betrieben, was Mann oder Frau so als Fußbekleidung trägt. Häufig trifft man Leute die auf mit bläcken Fööss unterwegs sind, auch Gummistiefel werden gerne genommen (wann hat es eigentlich das letzte Mal geregnet), Arbeitsstiefeletten in Unisex und dann das was die Normalos bei uns auch zum Einkauf tragen. Diese Eigenwilligkeit setzt sich dann bisweilen nach oben hin fort, wobei ich in Adam- oder Evakostüm dann doch noch keinen gesehen habe. Soll heißen, man kleidet sich in ähnlicher Weise wie bei uns, allerdings fühlt man sich frei darin von der Mainstream abzuweichen. Jetzt aber weiter in Richtung nächstes Etappenziel. Nach dem Sandstrand durchschnitt die Straße weitläufiges Farmland, welches von den liebevoll eingestreuten Hobbitonhügeln aufgehübscht wurde. Aufgrund der Anregung von Klaus habe ich mich im Holiday Park von Opotiki mit meinem Zelt niedergelassen. Faulende Bananen und andere verdorbene Lebensmittel in der Campingplatzküche weckten in mir etwas ungute Erinnerungen. Drei junge Deutsche erzählten mir, dass sie auf einer Kiwifarm arbeiten würden. Ob sie wohl dabei helfen würden, die stark bedrohten flugunfähigen Vögel wieder zu vermehren. Das nein, sie würden für 20 NZD die Stunde dieselben von den rankenden Pflanzen pflücken. Bei entsprechender Kiloleistung gibt es noch einen Akkordzuschlag. Aufgrund der zweiwöchigen Quarantäne bei der Einreise (Corona-Virus), haben die Farmer Sorge, genug Erntehelfer zu bekommen. Auf dem Campingplatz hatten sich als Erntehelfer auch mehrere Neuseeländer ambulant einquartiert.


















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